Dienstag, 19. Juni 2018

DIE 10 GOLDENEN REGELN FÜR EINE PORTUGAL-RUNDREISE

Hallo Ihr Lieben,

heute morgen sind wir in Evora, das zum Weinanbaugebiet Alentejo gehört aufgewacht und haben den Vormittag in dem Städtchen verbracht, dessen Altstadt zum UNESCO Weltkulturerbe gehört. Neben den kulturellen Highlights (römischer Tempel, romanische Kathedrale und Knochenkapelle) habe ich ein paar Impressionen eingefangen, u.a. einen Korkregenschirm für 85 Euro, der also doch keine Marktlücke darstellt! 
Der letzte Blog fällt heute etwas anders aus, denn ich möchte anderen Portugal-Rundreisenden ein paar wertvolle Tipps geben. Die Fotos werden daher nicht unbedingt zum Inhalt passen. Hier also ein paar Regeln für einen perfekten Portugal-Urlaub aus erster Hand:

1. Spreche ruhig ein paar fremde Menschen am Abend vor der Rundreise im Hotel an, denn sie könnten deine Reise bereichern und dir unvergessliche Momente bescheren.

2. Suche dir jemanden, der einen Blog schreibt, damit du weißt, wo du während der Rundreise aufwachst, wenn du mal verkartert bist und zuhause was zu erzählen haben möchtest.

3. Packe reichlich Wechselwäsche und Hosen mit Gummizug (All-You-Can-Eat-Hosen) ein, damit du nicht eine Woche lang im selben T-Shirt herumläufst und viele Tapas unterwegs probieren kannst.

4. Verpasse nicht die letzte Bratwurst von Amerika am südlichsten Zipfel Europas am Cabo de Sao Vicente.

5. Nimm in Lissabon die alte Tram mit der Linie 28 und fahre nur 2-3 Haltestellen, es sei denn du liebst es, dich wie eine Sardine in der Dose zu fühlen. Die besseren Fotos gibt es von außen, nicht von innen.

6. Vergiss nicht in Obidos den Sauerkirschlikör zu trinken, am besten zusammen mit Asiaten, denn sie werden schon von einem Fingerhut Ginja betrunken und zahlen die Rechnung.

7. Ziehe dir in Fatima rutschfeste Schuhe an bevor du den heiligen Bezirk betrittst, damit du nicht auf dem Kerzenwachs der Gläubigen ausrutscht, es sei denn du möchtest bis zur Erscheinungskapelle auf dem Boden kriechen, um dich bei der Mutter Gottes bedanken.

8. Tanze in Nazaré mit den Wellen, besuche die Surfer-Grotte der Weltmeister und iss anschließend den besten Fisch der Gegend bei Raimundo.

9. Bevorzuge die Korkwaren der Einheimischen gegenüber der chinesischen Ware, denn die Menschen hier haben hart dafür gearbeitet und du hast länger Freude an den Produkten.

10. Trinke jeden Tag Vinho Verde, lade dazu deine Mitreisenden ein, teile dein Wissen und genieße jeden Tag mit deinen neuen Weggefährten.

In diesem Sinne danke ich ganz herzlich:

Sandra
Petra und Günter
Jana und Jiri

Auf Wiedersehen - Até à visà! - und das meine ich jetzt wörtlich:-)

eure Maggie



















Montag, 18. Juni 2018

GRAUE PANTHER, GRÜNE UNIFORMEN & WEISSE JUNGFRAUEN

Hallo Ihr Lieben,

wahrscheinlich war der Restalkohol von gestern noch nicht abgebaut, weil wir uns mit der Gruppe recht beschwingt in das Universitätsstädtchen Coimbra aufgemacht haben. Sandra hat sich gleich einen Kerl an der ersten Ecke klar gemacht, Typ grauer Panther. Petra und Günter gingen bei einem Brunnen auf Kuschelkurs und mir blieb nichts anderes übrig als mein Klagelied in den Gassen anzustimmen;-)
Im Dominikaner-Kloster Batalha, das zwischen dem 14. und 16. Jahrhundert errichtet wurde, ging es schon etwas ernster zu, allerdings nicht bei uns, sondern bei der Wachablösung am Grab des unbekannten Soldaten (einfach Filmclip anklicken). Sandra hat hier erneut ihr Herz verloren und schon war der graue Panther vom Morgen vergessen. Im Überschwang haben Jana, Sandra, Petra und ich in dem Kreuzgang als vier Grazien fürs Foto posiert, sonst hat uns der gotische Bau mit manuelinischen Elementen sowie Renaissance-Einflüssen nicht all´ zu sehr begeistert - bis auf die unvollendeten Kapellen, deren Kirchtürme bis heute fehlen. Unser Highlight war die Mittagspause. Denn zunächst haben wir ein versnobtes Lokal mit überhöhten Preisen betreten, schnell die Flucht ergriffen, um in einem kleinen, einfachen Kleinod Rast zu machen. Unser Mut wurde belohnt, denn für 10 Euro pro Person wurden wir gut satt inklusive Getränken. Hier haben wir auch erfahren, dass für die Portugiesen die 3 F wichtig sind: Fußball, Fatima und Fado. Mit den ersteren waren wir einverstanden, nur den Fado haben wir einstimmig durch „Futter“ ersetzt.
Gleich danach ging es in den heiligen Bezirk, wo wir bei 36 Grad für unsere Völlerei Buße tun mussten. Der heilige Bezirk entpuppte sich als eine Betonwüste mit Gefahren, da die Kerzenwachsreste in der Hitze den Asphalt in eine Rutschbahn verwandelten. Also tippelten wir vorsichtig in die Erscheinungs-Kapelle, wo auch wir unsere Kerzen entzündeten. Hier war die Hitze noch unerträglicher, eher die Hölle als der Himmel. Günter fiel ehrfürchtig auf die Knie und schon fielen die ersten Münzen in seine Hut:-).
Neben ganz persönlichen Erlebnissen hat mich die Kirche der Heiligen Dreifaltigkeit beeindruckt, wo ein 500 Quadratmeter großes Mosaik platziert ist und 9000 Gläubige reinpassen. Außerdem gehen hier Jung und Alt im Glauben vereint gemeinsam beten. Ich musste die ganze Zeit an Lourdes denken - entsprechend waren auch die Souvenirs: Heiliges Fatima-Wasser in Plastikflaschen und blinkende Madonnen fürs Schlafzimmer. Eine Erscheinung hatten wir in Fatima nicht, aber vielleicht kommt sie noch heute Abend an der Hotelbar in Evora bei einem Glas Vinho Verde;-)

eure Maggie





















Sonntag, 17. Juni 2018

VON KUTTELFRESSERN, SALATKÖPFEN & WEICHEIERN

Hallo ihr Lieben,

heute sind wir in Porto, der heimlichen Hauptstadt Portugals aufgewacht und haben unsere Tour am Börsenplatz gestartet, wo vor 2 Wochen Angela Merkel andere Staatsoberhäupter getroffen hat. Der Börsenpalast von 1910 wirkt wie ein riesiges Gewächshaus inmitten dieser charmanten Stadt, deren historischer Kern zum UNESCO Weltkulturerbe gehört. Die Besichtigung war etwas zäh, daher haben Sandra und ich uns abgeseilt und ein wenig die Umgebung erkundet. Ich habe die Gelegenheit ergriffen, mich mal ans Steuer einer alten Tram zu setzen - natürlich mit ausdrücklicher Erlaubnis des Schaffners;-)
Danach haben wir gemeinsam mit der Gruppe das Zentrum am Fluss Duoro erkundet und dabei ein paar Fotomotive inklusive japanischer Touristen eingefangen. Über die Maria Pia Brücke von Gustave Eiffel (1877) - diesmal keine Anleihe, sondern Original - ging es dann zur Vila Nova de Gaia, wo sich eine Portweinkellerei an die nächste reiht. Wir hatten eine Führung bei Sandeman inklusive Verkostung gebucht und viel über die Portwein-Herstellung erfahren. Ich habe v.a. das kühle Dunkel zwischen den Fässern und Flaschen genossen, da es bereits draußen 30 Grad hatte. Das Sandeman Logo ist übrigens das erste weltweit, das 1930 für einen Wein genutzt wurde. Die älteste Flasche, die hier lagert, ist von 1904. Ich habe mich mehr an den goldweißen, rubinroten und bernsteinbraunen Farben ergötzt.
Nach einer entspannten Mittagspause mit Sandra, Petra und Günter - diesmal bei einem Italiener - habe ich mich abgeseilt, weil ich meinem Papa ein bestimmtes Buch in der berühmten Livreria Lello kaufen wollte. Die Räume haben viele Jugendstilelemente und besonders bekannt ist die schneckenförmige Treppe. Allein für die Besichtigung muss man 5 Euro bezahlen und ewig Schlange stehen, um überhaupt reinzukommen. Gesagt, getan - doch hier funktioniert nur die Vermarktung und nicht das Wissen. Ich habe den Buchtitel angefragt, das Buch war laut Computer auch vorhanden, aber leider konnten vier Buchhändlerinnen, die mit Walkie-Talkie ausgestattet waren, das Buch trotz modernster Technik nicht finden. Was für einen Schande, alles nur Schall und Rauch und sehr ärgerlich, wenn man nur wenig Zeit in der Stadt hat.
Doch der Frust sollte sich noch steigern, denn Günter und ich schwänzten den letzten Programmpunkt (Biliotheca Joanina), um das Spiel Deutschland gegen Mexiko anzuschauen. Wir ließen uns daher vorzeitig im Hotel in Coimbra absetzen. Was wir sahen, war eine Katastrophe und man klärte uns auf, dass Benfica Lissabon den FC Porto Kuttelfresser schimpft und umgekehrt Benfica Lissabon Salatköpfe vom Erzfeind genannt werden. Ich meinte nach dem heutigen Spiel, unsere Nationalmannschaft würde aus Weicheiern bestehen. Vielleicht ist so eine WM-Vorbereitung im Puff, wie sie die Mexikaner in Russland hatten, gar nicht schlecht:-)

eure Maggie
























DIE 10 GOLDENEN REGELN FÜR EINE PORTUGAL-RUNDREISE

Hallo Ihr Lieben, heute morgen sind wir in Evora, das zum Weinanbaugebiet Alentejo gehört aufgewacht und haben den Vormittag in dem Städ...