Hallo Ihr Lieben,
wahrscheinlich war der Restalkohol von gestern noch nicht abgebaut, weil wir uns mit der Gruppe recht beschwingt in das Universitätsstädtchen Coimbra aufgemacht haben. Sandra hat sich gleich einen Kerl an der ersten Ecke klar gemacht, Typ grauer Panther. Petra und Günter gingen bei einem Brunnen auf Kuschelkurs und mir blieb nichts anderes übrig als mein Klagelied in den Gassen anzustimmen;-)
Im Dominikaner-Kloster Batalha, das zwischen dem 14. und 16. Jahrhundert errichtet wurde, ging es schon etwas ernster zu, allerdings nicht bei uns, sondern bei der Wachablösung am Grab des unbekannten Soldaten (einfach Filmclip anklicken). Sandra hat hier erneut ihr Herz verloren und schon war der graue Panther vom Morgen vergessen. Im Überschwang haben Jana, Sandra, Petra und ich in dem Kreuzgang als vier Grazien fürs Foto posiert, sonst hat uns der gotische Bau mit manuelinischen Elementen sowie Renaissance-Einflüssen nicht all´ zu sehr begeistert - bis auf die unvollendeten Kapellen, deren Kirchtürme bis heute fehlen. Unser Highlight war die Mittagspause. Denn zunächst haben wir ein versnobtes Lokal mit überhöhten Preisen betreten, schnell die Flucht ergriffen, um in einem kleinen, einfachen Kleinod Rast zu machen. Unser Mut wurde belohnt, denn für 10 Euro pro Person wurden wir gut satt inklusive Getränken. Hier haben wir auch erfahren, dass für die Portugiesen die 3 F wichtig sind: Fußball, Fatima und Fado. Mit den ersteren waren wir einverstanden, nur den Fado haben wir einstimmig durch „Futter“ ersetzt.
Gleich danach ging es in den heiligen Bezirk, wo wir bei 36 Grad für unsere Völlerei Buße tun mussten. Der heilige Bezirk entpuppte sich als eine Betonwüste mit Gefahren, da die Kerzenwachsreste in der Hitze den Asphalt in eine Rutschbahn verwandelten. Also tippelten wir vorsichtig in die Erscheinungs-Kapelle, wo auch wir unsere Kerzen entzündeten. Hier war die Hitze noch unerträglicher, eher die Hölle als der Himmel. Günter fiel ehrfürchtig auf die Knie und schon fielen die ersten Münzen in seine Hut:-).
Neben ganz persönlichen Erlebnissen hat mich die Kirche der Heiligen Dreifaltigkeit beeindruckt, wo ein 500 Quadratmeter großes Mosaik platziert ist und 9000 Gläubige reinpassen. Außerdem gehen hier Jung und Alt im Glauben vereint gemeinsam beten. Ich musste die ganze Zeit an Lourdes denken - entsprechend waren auch die Souvenirs: Heiliges Fatima-Wasser in Plastikflaschen und blinkende Madonnen fürs Schlafzimmer. Eine Erscheinung hatten wir in Fatima nicht, aber vielleicht kommt sie noch heute Abend an der Hotelbar in Evora bei einem Glas Vinho Verde;-)
eure Maggie
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